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24.04.2017
Eine Untersuchung der Klinischen Pharmakologin Professor Petra Thürmann, deren Ergebnisse im Pflegereport 2017 vorgestellt wurden, deutet darauf hin, dass ein Teil der Pflegeheimbewohner in Deutschland zu viele Psychopharmaka erhalten. Besonders betroffen seien die ca. 500.000 Demenzkranken. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern sei die Vergabe von Neuroleptika an 47% der Bewohner mit Demenz eher hoch. Dass ein Spielraum bei der Vergabe bestehe und dass es Alternativen gäbe, sieht Professor Thürmann durch die Zahlen aus Schweden (12%) und Finnland (30%) bestätigt. Sie warnte vor unerwünschten Nebenwirkungen wie Stürzen, Schlaganfällen oder Thrombosen: "Neuroleptika werden als Medikamente zur Behandlung von krankhaften Wahnvorstellungen, sogenannten Psychosen, entwickelt. Nur ganz wenige Wirkstoffe sind zur Behandlung von Wahnvorstellungen bei Demenz zugelassen, und dann auch nur für eine kurze Therapiedauer von sechs Wochen. Der breite und dauerhafte Neuroleptika-Einsatz bei Pflegeheimbewohnern mit Demenz verstößt gegen die Leitlinien."
Quelle, Download der Presseerklärung: http://aok-bv.de/