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Plötzlich und unerwartet wurde die Pflegedirektion der Berliner Charité auf Anweisung des Vorstands ihrer Funktionen enthoben. Während der Corona-Pandemie haben sich Judith Heepe, Jenny Wortha und ihre Mitarbeiterinnen große Dienste erworben. Sie haben sich in dieser Zeit dafür stark gemacht, dass unter Wahrung der Patientensicherheit die Arbeitssituation der Pflege erträglich blieb und dafür auch in Interessenkonflikten mit anderen Professionen die Position der Schwestern und Pfleger vertreten. Langfristiges Ziel der Pflegedirektion war es, die Qualität der Pflege in Deutschland auf europäisches Niveau anzuheben. Dies stößt aber auf Widerstände in Strukturen, in denen Professionen und Hierarchien schon seit vielen Jahrzehnten zementiert sind.
Der Berliner „Tagesspiegel“ weist daraufhin, dass es in dem Konflikt um die Autonomie der Pflege, die Gestaltung von Pflegeausbildung und Akademisierung der Pflegenden geht. Die Strategie des Vorstands der Charité ist es, den praktischen Teil der Pflegeberufsausbildung sowie die Spezialisierungsprogramme zunehmend berufsfremden Personen zu übertragen. Die Pflegedirektion dagegen zielte auf eine Vertretung und Gestaltung der Pflege durch die Pflegenden selbst. In der Auseinandersetzung stellte sich heraus, dass über ein Jahr lang ohne Einverständnis der Teilnehmenden Mitschnitte von Pflegerunden erstellt und private WhatsApp Nachrichten ausgewertet worden waren. Unter den Charité-Mitarbeiterinnen zirkuliert ein Schreiben, demzufolge Bewegungsprotokolle von den Pflegedirektorinnen erstellt werden. Sollte sich dies bewahrheiten, wären damit in bisher ungekanntem Maße ethische Grenzen überschritten worden. Da die Charité ein landeseigenes Unternehmen ist, hätte die Politik gerade jetzt und hier die Chance, über die gebetsmühlenartig wiederholten Beschwörungen der Bedeutung der Pflege hinaus ihren Repräsentantinnen die ihnen zustehende Position im Gesundheitswesen zu sichern.
Quelle: Der Tagesspiegel 21.02.2022, https://www.bibliomed-pflege.de